Die wichtigsten Infos zu Geldanlagen bei alternativen und kirchlichen Banken
Wenn es um Finanzprodukte geht, denken die meisten zunächst an konventionelle Geldhäuser. Dabei bieten auch alternative und kirchliche Banken verschiedene Anlageprodukte an.
Das Angebot reicht von Klassikern wie Tagesgeld, Festgeld, Sparbrief oder Sparbuch bis hin zu Anlageformen wie Termineinlagen, Beteiligungen oder ethisch-ökologischen Investmentfonds.
Die wichtigsten Infos zu Geldanlagen
bei alternativen und kirchlichen Banken:
Das Angebot der alternativen und kirchlichen Banken fällt recht unterschiedlich aus. Während sich einige Institute auf wenige Produkte beschränken, bieten andere Häuser eine ähnliche Produktvielfalt wie herkömmliche Banken und Sparkassen. Die Verzinsung der hauseigenen Produkte ist an die Geschäftspolitik gekoppelt. Teilweise sind die Zinsen etwas niedriger als bei öffentlichen und privaten Geldhäusern, teilweise liegen die Renditen aber auch über dem Marktdurchschnitt.
Insofern kann sich ein Vergleich buchstäblich auszahlen. Die Einlagen von jedem Kreditinstitut, das seinen Sitz in Deutschland hat, sind durch die gesetzliche oder eine institutionelle Einlagensicherung geschützt. Dies gilt natürlich auch für die Einlagen bei alternativen und kirchlichen Banken. Die Besonderheit dieser Banken liegt jedoch darin, dass ihr gesamtes Bankgeschäft an bestimmten ethischen und ökologischen Kriterien ausgerichtet ist.
Allerdings sind Bezeichnungen wie ethische oder umweltfreundliche Geldanlagen keine geschützten Begriffe und es gibt auch keine einheitlichen Mindeststandards für nachhaltige Anlageprodukte. Aus diesem Grund legen die alternativen und kirchlichen Banken ihre eigenen Kriterien zugrunde.
So gibt es beispielsweise Banken, die Investitionen im Zusammenhang mit der Atomkraft, der Gentechnik oder der Rüstungsindustrie ausschließen, andere Banken investieren nicht in Länder, die mit Menschenrechtsverletzungen und Korruption in Verbindung gebracht werden.
Viele alternative und kirchliche Banken haben zudem bestimmte Schwerpunkte und investieren vorrangig in die Finanzierung von beispielsweise Kindergärten und Krankenhäusern oder Erneuerbaren Energien. Wie alternative und kirchliche Banken nun aber konkret arbeiten, erläutern die folgenden Beispiele.
Die Bank für Kirche und Diakonie eG, kurz KD-Bank, ist eine evangelische Bank und gehört zu den größten kirchlichen Banken in Deutschland. Der Hauptsitz der KD-Bank befindet sich Dortmund, daneben betreibt die Bank Filialen in sieben weiteren deutschen Städten.
Das Spektrum der KD-Bank umfasst alle üblichen Bankdienstleistungen vom Girokonto bis zum Kredit und Wertpapierdepot. Gemäß ihrer Kriterien sind Investitionen in unter anderem die Öl- und Atomindustrie, die Embryonenforschung, die Gentechnik oder in Länder in Verbindung mit Menschenrechtsverletzungen ausgeschlossen.
Über die Hälfte der Kundeneinlagen geht in das Einlagengeschäft der Bank. Die Kredite, die die Bank vergibt, fließen zu etwa 90 Prozent in kirchliche und diakonische Einrichtungen, der Rest sind Privatkredite für Kunden.
Die Bank im Bistum Essen arbeitet als Direktbank und bietet alle bankenüblichen Dienstleistungen an. Ein Schwerpunkt der katholischen Genossenschaftsbank bildet die Vergabe von Mikrokrediten nach Lateinamerika und dem Investment in Mikrofinanzfonds.
Ausgeschlossen sind unter anderem Investments in die Atom- und Rüstungsindustrie sowie in Unternehmen, die gegen internationale Arbeitsschutzbestimmungen verstoßen, den Umwelt- und Klimaschutz unzureichend berücksichtigen oder im Bereich Pornografie oder Glückspiel tätig sind. Etwa ein Drittel der Kundeneinlagen fließt in das Einlagengeschäft, die übrigen zwei Drittel werden als Kredite an kirchlich-karitative oder soziale Einrichtungen vergeben.
Die EthikBank,eine Zweigniederlassung der Volksbank Eisenberg, ist als Direktbank ausgelegt. Investitionen im Zusammenhang mit Menschenrechtsverletzungen, Rüstungsgütern, Atomkraft, mangelhaften Umwelt- und Klimaschutzstandards, Gentechnik und Tierversuchen sind ausgeschlossen.
Etwa ein Drittel der Kundeneinlagen wird für Kredite verwendet, in erster Linie in Form von Investitionskrediten für kleine und mittelständische Unternehmen. Den restlichen Teil der Kundeneinlagen investiert die Bank am Kapitalmarkt und dabei hauptsächlich in Staatsanleihen und Pfandbriefe von Staaten und Banken in Westeuropa.
Die Evangelische Kreditgenossenschaft eG,kurz EKK, wurde 1969 als Finanzpartner von Kirche und Diakonie gegründet. Die genossenschaftliche Universalbank betreibt Filialen in 14 deutschen Städten und bietet als Universalbank alle üblichen Bankdienstleistungen an.
Die EKK wendet bei Investments eine Reihe von Ausschlusskriterien an und bewertet zusätzlich dazu die sozial-ökologische Bilanz von Unternehmen und Staaten anhand verschiedener Faktoren. Knapp die Hälfte der Kundeneinlagen vergibt die EKK als Kredite an kirchlich-karitative Einrichtungen der Alten-, Jugend- und Behindertenhilfe, an Krankenhäuser und an Reha-Einrichtungen.
Die GLS Gemeinschaftsbank eG sitzt in Bochum und betreibt in sechs weiteren Städten Filialen. Sie wurde mit dem Ziel gegründet, die Finanzierung von sozialen, ökologischen und kulturellen Projekten zu übernehmen.
Diese Zielsetzung macht sich unter anderem in der Kreditvergabe bemerkbar, wobei etwa zwei Drittel der Kundeneinlagen für Kredite verwendet werden. Kunden können mitbestimmen, in welche Branchen oder Bereiche die Mittel aus ihren Spareinlagen fließen sollen.
Zu den Ausschlusskriterien der Bank gehören unter anderem Menschenrechtsverletzungen und Korruption, die Atomenergie, die Kohle- und Ölindustrie, die Gentechnik und Tierversuche.
Die Steyler Bank wurde 1964 von einer katholischen Ordensgemeinschaft gegründet. Sie ist eine kleine Privatbank, die als reine Direktbank ohne Filialen arbeitet. Die Bank hat rund 200 Kriterien definiert, die bei der Bewertung von möglichen Investitionen angewendet werden. Ihren ethischen Gründungsgedanken setzt die Bank in zweierlei Hinsicht um.
So legt sie zum einen ihre ethisch-ökologischen Kriterien bei der Geldanlage am Kapitalmarkt zugrunde. Zum anderen verwendet sie die erzielten Gewinne für die Arbeit der Steyler Missionare, die sich weltweit in der Bekämpfung von Armut engagieren. Kunden haben außerdem die Möglichkeit, einen Teil ihrer Zinsen für die Missionsarbeit zur Verfügung zu stellen.
Die Umweltbank ist eine 1997 in Nürnberg gegründete Direktbank. Als Spezialbank finanziert sie in erster Linie Projekte im Bereich von Erneuerbaren Energien, der ökologischen Landwirtschaft und dem ökologischen Bauen und Sanieren. Als einzige Bank aus der Gruppe der alternativen und kirchlichen Banken bietet die Umweltbank keine Girokonten an.
Die Führung der Sparkonten erfolgt entweder telefonisch oder per Internet. Das Geld der Anleger fließt ausschließlich in Umwelt- und Klimaschutzprojekte. Dabei ist das Kapitalvolumen, das die Bank in ökologische Finanzierungskredite investiert, höher als das Kapitalvolumen der Sparanlagen ihrer Kunden. Dafür leiht sich die Bank Mittel von anderen Banken, wobei die Liquidität der Umweltbank zum einen durch Eigenanlagen und zum anderen durch Wertpapiere verschiedener Emittenten gewährleistet ist.
Daneben gibt es noch zahlreiche weitere alternative und kirchliche Banken wie beispielsweise die Triodos Bank, die Bank für Kirche und Caritas eG, die DKM Darlehnskasse Münster eG oder die Pax-Bank. Einige dieser Banken stehen allerdings nur Mitarbeitern von kirchlichen oder karitativen Einrichtungen offen.
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Thema: Geldanlagen bei alternativen und kirchlichen Banken
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