Infos und Tipps zu ökologischen Geldanlagen

Infos und Tipps zu ökologischen Geldanlagen 

Wer sein Kapital investiert, möchte natürlich auch, dass sein Geld Gewinne erwirtschaftet. Fast jeder hat deshalb ein paar Euro auf einem Sparbuch, einem Tagesgeld- oder einem Festgeldkonto angelegt, in Aktien oder einen Fonds investiert, eine Lebensversicherung abgeschlossen oder sich für eine andere Form der Geldanlage entschieden. Die großen Geldzuwächse bleiben jedoch oft aus. 

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In Zeiten, in denen nur Mini-Zinsen bezahlt werden, reichen die Renditen kaum aus, um die Inflationsrate auszugleichen. Hinzu kommt noch ein weiterer Trend: Immer mehr Anleger interessieren sich auch dafür, wie und wodurch sich ihr Anlagekapital vermehrt. Schlagworte wie Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Umweltfreundlichkeit oder soziale Gerechtigkeit machen die Runde.

Immer mehr Anleger geben einem sauberen Wasser, einer gesunden Luft, unbelasteten und bezahlbaren Lebensmitteln oder sicherer Energie den Vorzug vor Gewinnen um jeden Preis. Kein Wunder also, dass nachhaltige und ökologische Geldanlagen zunehmend an Bedeutung gewinnen.

Aber was verbirgt sich eigentlich hinter diesen Produkten? Und wie sinnvoll ist ein solches Investment?

Die folgende Übersicht fasst die wichtigsten
Infos und Tipps zu ökologischen Geldanlagen zusammen:

Was sind ökologische Geldanlagen?

Welche Anlageprodukte konkret unter diesen Begriff fallen, lässt sich nicht pauschal und allgemeingültig sagen. Dies liegt daran, dass es keine verbindliche Definition für Bezeichnungen wie nachhaltige, soziale, klimafreundliche, ethische, grüne oder ökologische Geldanlagen gibt.

Vielmehr sind es die Anbieter selbst, die ihre eigenen Kriterien festlegen und ihren Produkten anschließend entsprechende Namen geben. Für den Anleger heißt das, dass er sich gezielt darüber informieren muss, welche Kriterien berücksichtigt wurden und in welche Branchen oder Unternehmen sein Geld fließt.

Grundsätzlich kommen bei ökologischen und nachhaltigen Geldanlagen
vier verschiedene Ansätze in Betracht:

1.       Ausschlusskriterien.

Bei diesem Ansatz sind Investitionen in bestimmte Branchen oder Bereiche von vorneherein ausgeschlossen. Typische Ausschluss- oder Negativkriterien sind beispielsweise Rüstungsgeschäfte, Direktinvestitionen in Nahrungsmittel und Bereiche wie Kernenergie, Tierversuche, Glücksspiel oder Pornografie. 

2.       Positivkriterien.

Das Gegenstück zu Ausschlusskriterien sind Positivkriterien. Hier werden Branchen, Unternehmen oder Bereiche also danach ausgewählt, ob sie bestimmte positive Merkmale aufweisen. Bei diesen Positivkriterien kann es sich beispielsweise um Erneuerbare Energien, ökologische Technologien, biologische Landwirtschaft oder nachhaltige Forstwirtschaft handeln. Allerdings sind Positivkriterien keine Garantie für echte und vollumfängliche Nachhaltigkeit. So ist durchaus möglich, dass in ein Unternehmen investiert wird, das zwar einen Teil seines Gewinns mit Erneuerbaren Energien erwirtschaftet, gleichzeitig aber auch mit Atomkraft Geld verdient.

3.       Best-in-Class.

Beim Best-in-Class-Ansatz werden die Unternehmen einer Branche miteinander verglichen. Investiert wird dann in das Unternehmen, das im Branchenvergleich in Sachen Nachhaltigkeit oder Sozialverträglichkeit am besten abschneidet. In der Folge sind deshalb Investments in Unternehmen möglich, die nicht zu 100% nachhaltig oder ökologisch vorgehen, sondern lediglich nachhaltiger oder ökologischer arbeiten als die Konkurrenz.

4.       Direkte Einflussnahme.

Dieser Ansatz basiert darauf, dass die Aktionäre eines Unternehmens durch ihre Stimm- und Mitspracherechte Einfluss auf Umwelt- oder Sozialstandards nehmen. Vor allem große Investoren können dabei durch die direkte Kommunikation mit dem Unternehmen oder eine entsprechende Öffentlichkeitsarbeit Druck ausüben.  

In welchen Formen gibt es ökologische Geldanlagen?

Ökologische Geldanlagen sind in vielen verschiedenen Varianten erhältlich. So werden beispielsweise nachhaltige Sparanlagen in Form von Sparbriefen, Ratensparverträgen oder Wachstumssparen angeboten. Deutlich häufiger sind jedoch Aktien und Fonds. Was die Sicherheit und die Renditechancen angeht, gibt es grundsätzlich keine großen Unterschiede zwischen konventionellen und ökologischen Geldanlagen.

Die Ertragschancen und die Verlustrisiken hängen nämlich in erster Linie von der Anlageform ab. So sind die Risiken bei einem Banksparplan naturgemäß niedriger als bei einem Aktienfonds, gleichzeitig sinken mit zunehmender Sicherheit aber auch die Renditeerwartungen. Dies ist bei ökologischen Geldanlagen nicht anders wie bei konventionellen. Dennoch spielt bei Aktien und Fonds eine nicht unerhebliche Rolle, in was investiert wird und wie breit das Depot aufgestellt ist.

Beschränkt sich das nachhaltige Investment auf eine bestimmte Branche wie beispielsweise die Solar- oder die Windkraftenergie, sind die Risiken recht hoch.

Durch den eng begrenzten Bereich ist die Auswahl an möglichen Aktien, Unternehmen oder Projekten nicht allzu groß und so können mögliche Verluste auch nur bedingt ausgeglichen werden. Eine nachhaltige Geldanlage mit einem breiter aufgestellten Portfolio hingegen streut die Risiken, so dass die möglichen Verluste oder Gewinne per se genauso ausfallen wie bei Geldanlagen ohne Fokus auf Nachhaltigkeit.   

Wer bietet ökologische Geldanlagen an?

Ein Großteil der Banken und Sparkassen bietet auch ökologische Geldanlagen an. Allerdings werden diese oft nicht sonderlich beworben, sondern erst dann erwähnt, wenn ein Kunde gezielt danach fragt.

Der Hauptgrund hierfür ist, dass nachhaltige Geldanlagen erklärungsbedürftige Produkte sind. Anders als ein konventionelles Anlageprodukt muss ein nachhaltiges Investment deutlich mehr Anforderungen gerecht werden. So werden auf der einen Seite die Risiken für die Umwelt, die Gesellschaft und die Wirtschaft bewertet und auf der anderen Seite die Chancen beurteilt, die sich durch die nachhaltige Ausrichtung ergeben.

Die Analyse von Chancen und Risiken orientiert sich nicht nur an finanziellen Daten, sondern berücksichtigt auch die Unternehmenspolitik und die strategischen Ziele, die auf  soziale und ökologische Aspekte bezogen sind. Dies wiederum bringt mit sich, dass die Bewertung in den Dimensionen Rendite, Liquidität, Risiken und ökologisch-ethische Werte erfolgt und damit recht aufwändig ist.

Eine Beratung zu ökologischen Geldanlagen dauert deshalb entsprechend länger. Da Banken und Sparkassen mit diesen Produkten aber nicht mehr verdienen als mit herkömmlichen Anlageprodukten, empfehlen sie lieber einfache, schnell an den Mann zu bringende Geldanlagen. Geht es um ökologische Geldanlagen, ist also in vielerlei Hinsicht die aktive Mitarbeit des potentiellen Investors gefragt.

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