Infos und Übersicht zu Schatzanweisungen
Schatzanweisungen erfreuen sich recht großer Beliebtheit, auch oder aber insbesondere im Zusammenhang mit der Finanzkrise und einer insgesamt eher unsicheren Wirtschaftslage.
Die Bezeichnung Schatzanweisungen meint kurz- oder mittelfristige Schuldverschreibungen, die aus dem Sondervermögen vom Bund, den Ländern oder anderen öffentlichen Stellen emittiert werden.
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Sehr vereinfacht erklärt leiht derjenige, der Schatzanweisungen kauft, dem Staat Geld. Im Gegenzug erhält der Anleger dafür eine Vergütung in Form von Zinsen, die zwar nicht so hoch ausfällt, wie dies bei anderen Anlagevarianten der Fall ist, dafür aber auch nur sehr geringe Verlustrisiken birgt.
• Prinzipiell gibt es zwei unterschiedliche Arten von Schatzanweisungen.
Die eine Variante sind festverzinsliche Anleihen, die mit den entsprechenden Zinsscheinen ausgegeben werden und Laufzeiten zwischen drei Monaten und mehreren Jahren haben können. Die Zahlung der Zinsen erfolgt einmal pro Jahr auf das Girokonto des Anlegers, möglich ist aber auch eine automatische Wiederinvestition in andere Bundeswertpapiere.
Die andere Variante sind unverzinsliche Schatzanweisungen, die kurz auch als U-Schätze bezeichnet werden. Hierbei handelt es sich um kurz- oder mittelfristige Schuldverschreibungen, die ohne Zinsscheine und damit auch ohne laufende Verzinsung ausgestattet sind. Der Emissionskurs von unverzinslichen Schatzanweisungen liegt unter ihrem Nennwert, also dem späteren Tilgungsbetrag. Der Gewinn des Anlegers ergibt sich somit aus der Differenz zwischen dem Rückzahlbetrag und dem Kaufpreis und je höher das Zinsniveau ist, desto größer ist auch die Differenz und damit die Rendite.
Unverzinsliche Schatzanweisungen haben Laufzeiten zwischen sechs Monaten und zwei Jahren.
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Der wichtigste Vorteil von Schatzanweisungen liegt in ihrer sehr hohen Sicherheit, durch die sich im Allgemeinen alle vom Bund ausgegebenen Anleihen auszeichnen. Allerdings profitieren auch der Bund und die Länder von der Ausgabe der Anleihen, denn sie können das Kapital nutzen, um die Liquiditätsversorgung sicherzustellen.
Zudem können mithilfe der Bundesschatzanweisungen kurzfristige Verbindlichkeiten getilgt werden, wodurch wiederum die Zinslast gesenkt werden kann, denn in aller Regel sind die Zinsen bei kurzfristigen Schulden deutlich höher als bei langfristigen Schulden.
• Prinzipiell kann jeder Bundesbürger Schatzanweisungen erwerben.
Festverzinsliche Schatzanweisungen werden an der Börse gehandelt und eine Privatperson kann die Hausbank oder einen Direct Broker mit dem Kauf beantragen. Ein Direkterwerb über die Finanzagentur ist nicht möglich, allerdings können die Schatzanweisungen im Schuldbuchkonto bei der Finanzagentur verwahrt werden.
Der Handel von unverzinslichen Schatzanweisungen an der Börse erfolgt ausschließlich im Freiverkehr, so dass ein Investor diese zwar über seine Hausbank erwerben kann, teilweise jedoch zu entsprechenden Gebühren.
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