Übersicht: die wichtigsten Infos rund um die Dividende
Vor allem in Zeiten niedriger Zinsen raten viele Finanzexperten dazu, einen Teil des Anlagekapitals in Aktien oder Aktienfonds zu investieren. Ein Begriff, der in diesem Zusammenhang immer wieder fällt, ist die Dividende.
Die Dividende gehört untrennbar zur Aktie, ähnlich wie der Zins zum Sparguthaben. Aber was ist eine Dividende genau? In welchen Varianten gibt es sie? Und wann erhält ein Aktionär eine Dividende?
Die folgende Übersicht fasst die wichtigsten
Infos rund um die Dividende zusammen:
Inhalt
Was sind Dividenden?
Als Dividende wird der Anteil am Gewinn bezeichnet, den eine Aktiengesellschaft an ihre Aktionäre ausschüttet. Aus diesem Grund werden Aktien manchmal auch als Dividendenpapiere bezeichnet. Die Gewinnausschüttung kann in drei verschiedenen Varianten erfolgen:
Bardividende: Die Gewinnausschüttung in Form von Bardividenden ist am weitesten verbreitet. Hierbei erhält der Aktionär für jede Aktie einen bestimmten Geldbetrag, der vorher fest vereinbart wurde.
Stockdividende: Stock ist die englische Vokabel für Aktie. Erfolgt die Ausschüttung der Gewinne in Form von Stockdividenden, erhält der Aktionär kein Geld, sondern stattdessen eine bestimmte Anzahl an zusätzlichen Aktien.
Sachdividende: Möchte sich eine Aktiengesellschaft beispielsweise von einer Tochtergesellschaft trennen, kann sie die Gewinne an die Aktionäre als Aktien dieser Tochtergesellschaft ausschütten. Der Aktionär hat in diesem Fall nach der Gewinnausschüttung Aktien von zwei verschiedenen Unternehmen in seinem Depot. Schüttet eine Aktiengesellschaft solche Sachwerte aus, wird von Sachdividenden gesprochen.
In welcher Form die Gewinnausschüttung erfolgt, entscheiden die Aktionäre im Rahmen der Hauptversammlung, die einmal pro Jahr stattfindet. Normalerweise schlägt der Vorstand der Aktiengesellschaft dabei eine Dividendenart vor und in aller Regel nehmen die Aktionäre diesen Vorschlag auch an. Üblich ist außerdem, dass die Gewinnausschüttung noch an demselben Tag erfolgt, an dem die Hauptversammlung stattgefunden hat.
In welchen Abständen erfolgt die Ausschüttung der Dividenden?
Wie oft die Dividenden ausgeschüttet werden, ist von Unternehmen zu Unternehmen verschieden. Bei den meisten Aktiengesellschaften erfolgt die Auszahlung der Gewinnanteile einmal pro Jahr und zwar am Tag der jährlichen Hauptversammlung. Andere Aktiengesellschaften teilen die Gewinnausschüttungen auf mehrere Auszahlungen pro Jahr aus.
In diesem Fall werden den Aktionären die Gewinnanteile beispielsweise immer zum Ende eines Quartals gutgeschrieben. Denkbar ist aber auch, dass eine Aktiengesellschaft keine Dividenden ausschüttet. Dies kann dann der Fall sein, wenn das Unternehmen keine Gewinne gemacht hat, die es an die Aktionäre verteilen könnte.
Der Verzicht auf Gewinnausschüttungen kann aber genauso auch unternehmensstrategische Gründe haben. So ist etwa möglich, dass erwartet wird, dass höhere Renditen winken, wenn die erwirtschafteten Gewinne im Unternehmen verbleiben und für Investitionen eingesetzt werden. Steuerliche Vorteile für die Aktionäre können ebenfalls ein Grund dafür sein, dass keine Dividenden ausgeschüttet werden.
Um die Gutschrift der Gewinnanteile auf seinem Konto muss sich ein Aktionär übrigens nicht kümmern. Dies erfolgt automatisch. Es kann lediglich sein, dass der Aktionär die Aktiengesellschaft darüber informieren muss, ob seine Dividenden als Bar- oder als Stockdividenden ausgezahlt werden sollen.
Wie wirkt sich die Ausschüttung der Dividenden auf den Aktienkurs aus?
Grundsätzlich sinkt der Kurs einer Aktie, nachdem die Dividenden ausgeschüttet wurden. Dies ist letztlich eine logische Konsequenz, denn wenn die Gewinnanteile an die Aktionäre ausgezahlt wurden, verfügt die Aktiengesellschaft über weniger Kapital als vor der Auszahlung. Damit sinkt gleichzeitig auch der Wert des Unternehmens.
Allerdings macht es wenig Sinn, Aktien unmittelbar vor der Dividendenausschüttung zu kaufen und direkt danach wieder zu verkaufen. Der Grund dafür ist, dass eine Aktie nach der Gewinnausschüttung als „Ex-Dividende“ gehandelt wird. Der ausbezahlte Betrag wird also vom Kurswert der Aktie, zu dem sie gehandelt wird, abgezogen.
Insofern ist ein doppelter Gewinn, einmal durch die Dividende und einmal durch den Verkauf direkt nach der Gewinnausschüttung, meist nicht möglich. Andersherum lohnt es sich aber auch nicht, darauf zu spekulieren, dass der Aktienwert nach der Dividendenausschüttung deutlich fällt.
Bei Anlageobjekten wie Optionsscheinen und Zertifikaten, durch die der Anleger auf sinkende Kurse wettet, sind Dividendenausschüttungen nämlich bereits in die Kurswerte der Anlageobjekte eingerechnet. Eine Ausschüttung der Gewinnanteile an die Aktionäre wirkt sich deshalb nicht positiv auf die Entwicklung der Anlageobjekte aus.
Was sagt die Dividendenrendite aus?
Bei der sogenannten Dividendenrendite handelt es sich um eine Kennzahl, durch die Aktien beurteilt werden. Sie wird ermittelt, indem die Dividendenhöhe pro Aktie durch den Aktienkurs dividiert und das Ergebnis anschließend mit 100 malgenommen wird.
Dazu ein Beispiel: Der Aktienkurs liegt bei 25 Euro. Als Dividende sind 75 Cent pro Aktie geplant. Somit liegt die Dividendenrendite bei 3 Prozent (0,75 Euro : 25 Euro = 0,03; 0,03 x 100 = 3).
Die Dividendenrendite ist bei Anlagestrategien häufig eine wichtige Größe. Allerdings muss eine hohe Dividendenrendite nicht zwangsläufig bedeuten, dass die jeweilige Aktie tatsächlich auch hohe Renditen mit sich bringt. Denkbar ist nämlich, dass angenommen wird, dass eine Aktiengesellschaft, die bisher nur sehr geringe oder noch gar keine Dividenden ausgeschüttet hat, in Zukunft hohe Gewinne erzielen und damit hohe Gewinnanteile an die Aktionäre auszahlen wird.
Umgekehrt kann erwartet werden, dass die Gewinne eines Unternehmens, das bislang vergleichsweise hohe Dividenden ausgeschüttet hat, künftig geringer ausfallen werden. Die Entscheidung, Aktien zu kaufen oder in einen Aktienfonds zu investieren, sollte deshalb nie allein von der Dividendenrendite abhängig gemacht werden.
Was passiert mit den Dividenden, die an Aktienfonds ausgeschüttet werden?
Die Dividenden, die Aktienfonds als Gewinnbeteiligungen erhalten, werden zunächst gesammelt und dann an die Anleger weitergegeben. Diese Weitergabe kann in zwei Varianten erfolgen.
Die erste Möglichkeit ist, dass der Aktienfonds die Dividenden an die Anleger ausschüttet. In diesem Fall wird den Anlegern der jeweilige Betrag auf ihren Konten gutgeschrieben.
Die andere Möglichkeit ist eine sogenannte Thesaurierung. Thesaurierung bedeutet, dass der Aktienfonds die eingenommenen Gewinnausschüttungen erneut in den Fonds investiert. Dies hat zur Folge, dass sich der Wert der einzelnen Fondsanteile erhöht.
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