Wertpapiere im Direkthandel kaufen – Infos und Tipps
Für einen langfristigen Vermögensaufbau ist es ratsam, einen Teil des Kapitals breit gestreut in Wertpapiere zu investieren. Denn die Renditechancen stehen besser als bei Tages- oder Festgeld. Auch eine klassische Lebensversicherung lohnt sich wegen der hohen Kosten in einer Niedrigzinsphase meist nicht. Und bei einer Anlagedauer über viele Jahre gleichen sich Schwankungen an den Aktienmärkten in aller Regel wieder aus.
Die oft genannten Verlustrisiken bleiben bei einem langfristigen Anlagehorizont deshalb überschaubar.
Hat sich der Anleger für ein Investment in Wertpapiere entschieden, tauchen aber direkt ganz praktische Fragen auf. Wo und wie Wertpapiere gehandelt werden, wie die Aufbewahrung erfolgt und was es zu beachten gilt, zum Beispiel. In einem zweiteiligen Beitrag beantworten wir solche Fragen. Außerdem geben wir Infos und Tipps zum Kauf von Wertpapieren im Direkthandel.
Inhalt
Wo und wie werden Wertpapiere verwahrt?
Möchte der Anleger Aktien oder Fondsanteile kaufen, kann er zwar zu seiner Hausbank oder einer anderen Filialbank gehen. Dort kann er die Wertpapiere dann erwerben und auch verwahren.
Allerdings fallen dafür so gut wie immer Gebühren an. Diese Kosten kann sich der Anleger sparen, indem er ein kostenloses Online-Depot bei einer Direktbank oder einem Wertpapierhändler eröffnet. Die Wertpapierhändler werden auch Online-Broker genannt.
Bei der Auswahl des Anbieters sollte der Anleger darauf achten, dass es sich entweder um ein Depot handelt, bei dem beim Kauf von Wertpapieren nur sehr geringe Gebühren in Rechnung gestellt werden. Oder es sollte ein Depot bei einer Onlinebank sein, die auch ein kostengünstiges Girokonto und eine preiswerte Kreditkarte anbietet.
Auf diese Weise kann der Anleger dann nämlich alle Bankgeschäfte ganz bequem unter einem Dach bündeln.
Wo werden Wertpapiere gehandelt?
Der erste Schritt für ein Investment in Wertpapiere ist immer die Eröffnung eines Depots. Denn ohne ein Depot kann der Anleger keine Wertpapiere kaufen und verkaufen.
Hat er sein Wertpapierdepot eingerichtet, kann er damit beginnen, Aktien, Fondsanteile oder ETFs zu erwerben. ETFs sind Fonds, die einen weltweit aufgestellten Aktienindex abbilden.
Aus diesem Grund werden sie auch als Aktien-Indexfonds bezeichnet. Für den Kauf hat der Anleger online mehrere Handelsplätze zur Auswahl. Sie gliedern sich in Börsen und in Direkthändler.
Beim Börsenhandel werden die Kauf- und Verkaufsgesuche der Anleger von echten Menschen oder von einem Online-System koordiniert. Der Preis für die Wertpapiere reguliert sich durch das Angebot und die Nachfrage.
Je größer die Nachfrage und je kleiner das Angebot ist, desto höher ist der Preis. Dabei beaufsichtigt die Börse den Handel und kontrolliert, dass alles mit rechten Dingen zugeht.
Banken und Handelshäuser haben bestimmte Wertpapiere in ihrem Bestand. Beim Direkthandel kauft der Anleger dann diese Aktien oder Fondsanteile den Banken oder Handelshäusern direkt ab. Die Anbieter können die Preise für die Wertpapiere selbst bestimmen. Eine Regulierung von außen gibt es prinzipiell nicht. Prinzipiell deshalb, weil es eine Einschränkung gibt.
Der Preis darf nämlich nicht schlechter sein als der Börsenkurs während der Öffnungszeiten der Börse. Aus diesem Grund sollte der Anleger auch nur zu den Zeiten handeln, an denen die Börsen geöffnet haben. Darauf gehen wir aber noch genauer ein.
Welche Vorteile bietet der Direkthandel?
Der Direkthandel ist eine gute Wahl, wenn der Anleger möglichst unkompliziert in den Wertpapierhandel einsteigen möchte. Verglichen mit dem Handel an klassischen Börsen, hat der Direkthandel vor allem folgende Vorteile:
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Der Anleger kann die Wertpapiere oft günstiger erwerben als an der Börse. Das liegt zum einen daran, dass viele Anbieter von Depots spezielle Konditionen mit den Direkthändlern ausgehandelt haben. Zum anderen fallen keine zusätzlichen Börsengebühren an.
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Der Anleger sieht in aller Regel die Kurse, die in dem Moment aktuell sind. Diese Kurse kann er dann für seinen Kauf oder Verkauf übernehmen.
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Veranlasst der Anleger einen Kauf oder Verkauf, wird seine Anfrage in einem Vorgang durchgeführt. Deshalb wird die Gebühr auch nur einmal fällig. Im Unterschied dazu bezahlt er eine Order beim Börsenhandel mehrfach.
Im Direkthandel werden die Wertpapiere gehandelt, die die Banken und Handelshäuser in ihrem Bestand haben. In aller Regel sind das Aktien, Fonds und ETFs, die insgesamt oft gehandelt werden.
Möchte der Anleger eher exotische Wertpapiere kaufen oder verkaufen, ist er im Börsenhandel besser aufgehoben. Gleiches gilt, wenn er eine besondere Handelstrategie verfolgt, die er mit den Wertpapieren, die im Direkthandel verfügbar sind, nicht umsetzen kann.
Im 2. Teil des Ratgebers erklären wir, wie der Direkthandel konkret abläuft. Außerdem zeigen wir, was der Anleger mit Blick auf die Kosten beachten sollte.
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Thema: Wertpapiere im Direkthandel kaufen – Infos und Tipps
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Das coole bei ETFs ist ja, dass einfach jeder anfangen kann darin zu investieren. Es ist da meisten schon ein Sparplan ab 25€ pro Monat möglich. Natürlich sollte man das nur machen, wenn man verstanden hat was ETFs überhaupt sind..