Ausführlicher Ratgeber rund um P2P-Kredite, Teil 1

Ausführlicher Ratgeber rund um P2P-Kredite, Teil 1

P2P-Kredite versprechen hohe Renditen, bergen aber auch Risiken. Sie können eine interessante Anlageform für Investoren sein und die rettende Lösung für Kreditnehmer darstellen, die einen klassischen Bankkredit nicht bekommen. Doch was genau sind P2P-Kredite? Wie funktionieren sie? In welchen Formen gibt es sie? Warum kann sich ein Investment lohnen und welche Risiken bestehen?

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Ausführlicher Ratgeber rund um P2P-Kredite, Teil 1

In einem ausführlichen Ratgeber rund um P2P-Kredite beantworten wir solche Fragen!:

Was ist ein P2P-Kredit?

P2P bezeichnet eine Kreditart, bei der Privatpersonen Darlehen an andere Privatpersonen vergeben. Eine Bank ist als Vermittler zwischen den Parteien nicht beteiligt. Ausgeschrieben steht das Kürzel P2P für Private-to-Private oder auch Peer-to-Peer.

Das Grundkonzept gleicht dem klassischen Kreditgeschäft, nur bleiben Banken und Kreditinstitute außen vor.

Damit die Summe zusammenkommt, die ein Kreditnehmer braucht, stellen oft viele verschiedene Anleger kleinere Geldbeträge zur Verfügung. Bekommt der Kreditnehmer den P2P-Kredit, bezahlt er wie sonst auch die Kreditsumme zusammen mit einem vorher vereinbarten Zinssatz zurück.

Während sich P2P-Kredite an Privatpersonen als Kreditnehmer richten, finden P2B-Kredite ihre Zielgruppe in Unternehmen. P2B steht für Private-to-Business. Hier bildet eine Gruppe aus Kleinanlegern einen gemeinschaftlichen Investorenkreis und finanziert ein Unternehmensprojekt.

Bei diesem Projekt kann es sich zum Beispiel um einen Geschäftskredit, eine Immobilie oder die Finanzierung eines Start-Ups handeln. Erreichen die Investoren die benötigte Kreditsumme, kann der Kreditnehmer das Darlehen nutzen, um sein Projekt zu realisieren.

Wird das Investitionsziel nicht erreicht, fließt das Geld entweder an die Investoren zurück oder eine zweite Finanzierungsrunde beginnt.

Wie funktionieren P2P-Kredite?

Für P2P-Kredite treffen sich Kreditnehmer und Kreditgeber auf einer entsprechenden Online-Plattform. Der Kreditnehmer braucht ein Darlehen, weil er zum Beispiel eine Anschaffung tätigen, andere Schulden tilgen, einen kurzfristigen finanziellen Engpass überbrücken oder ein bestimmtes Projekt finanzieren will.

Der Kreditgeber wiederum sucht nach einer Möglichkeit, um sein Geld mit möglichst hoher Verzinsung anzulegen. Die P2P-Plattform bringt beide Seiten zusammen.

Meistens legen Investoren ihr Kapital aufgeteilt in kleinere Beträge an. Auf diese Weise ist das Verlustrisiko gestreut, falls einer der Kreditnehmer das Darlehen nicht zurückzahlt.

Dabei können die Abläufe auf vielen Plattformen automatisiert werden, was den Aufwand für die Investitionen deutlich senkt.

In welchen Formen gibt es P2P-Kredite?

In den vergangenen Jahren hat die Beliebtheit von P2P-Krediten stetig zugenommen. Immer mehr Anleger haben diese Form des Investments für sich entdeckt. Die Folge davon ist, dass sich das Angebot deutlich vergrößert hat.

Inzwischen gibt es zahlreiche Plattformen, die verschiedene Kreditarten vermitteln.

Einige Anbieter haben sich aber auch auf bestimmte Kreditformen spezialisiert, um auf diese Weise Anleger und Kreditnehmer gezielt zusammenzubringen.

Verbraucherkredite und Payday Loans

Auf P2P-Plattformen sind Verbraucherkredite die beliebteste Kreditart. Ein Verbraucherkredit ist der typische Ratenkredit, den ein Verbraucher nutzt, um Konsum zu finanzieren oder umzuschulden.

Verbraucherkredite gibt es über unterschiedliche Kreditsummen und mit verschiedenen Laufzeiten. Die Rückzahlung erfolgt in monatlichen Raten.

Eine spezielle Variante des Verbraucherkredits ist ein sogenannter Payday Loan. Dabei handelt es sich um einen Kredit mit einer sehr kurzen Laufzeit. Meist bewegt sie sich in einem Rahmen zwischen einer Woche und einem Monat.

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Ein Payday Loan wird für eine kurzfristige Überbrückung genutzt, beispielsweise um den Zeitraum bis zur nächsten Gehaltszahlung abzudecken. Verglichen mit einem normalen Verbraucherkredit, ist die Verzinsung bei einem Payday Loan deutlich höher.

Hypothekenkredite

Ein Hypothekenkredit dient zur Finanzierung einer Immobilie. Das Geld, das eine Investorengruppe bereitstellt, kann der Kreditnehmer verwenden, um eine Immobilie zu kaufen, zu bauen oder zu sanieren.

Aus Sicht der Anleger ist dabei insbesondere der LTV-Wert interessant. LTV steht für Loan-To-Value und der Wert beziffert den prozentualen Anteil der Kreditsumme an den Gesamtkosten.

Je höher der LTV-Wert ist, desto größer ist das Risiko für die Anleger, denn der Eigenanteil des Kreditnehmers ist dann entsprechend gering.

Getreide-Kredite

Einige P2P-Plattformen bieten Investments in sogenannte Agriculture Loans an. Das bereitgestellte Geld wird in diesem Fall in die Ernte von Getreide investiert.

Der Kreditnehmer zahlt den Kredit nach dem Verkauf der Ernte zurück. Gleichzeitig dient das Getreide selbst als Kreditabsicherung.

Unternehmenskredite und Factoring

Geschäftskredite werden überwiegend von kleinen und mittelständischen Unternehmen in Anspruch genommen. Es gibt einige Plattformen, die sich außerdem darauf spezialisiert haben, in Start-Ups zu investieren.

Eine Variante von Unternehmenskrediten ist das Factoring. Dabei verkaufen Unternehmen ihre Forderungen an Investoren.

Offene Rechnungen zu verkaufen, macht deshalb Sinn, weil gerade kleine und mittelständische Unternehmen oft nicht in der Lage sind, über einen längeren Zeitraum auf ausstehende Gelder zu warten.

Bezahlen Kunden nicht oder liegen die Zahlungsfristen zu weit in der Zukunft, könnten die Unternehmen in eine wirtschaftliche Schieflage geraten. Durch das Factoring geben die Unternehmen ihre Ansprüche auf die Rechnungsbeträge an Investoren ab.

So erhalten sie das Geld abzüglich eines gewissen Prozentsatzes als Vergütung von den Investoren, die sich die Beträge ihrerseits von den Rechnungsempfängern zurückholen.

Investment als Anteilseigner

Im Unterschied zu einem Immobiliendarlehen oder einem Hypothekenkredit investiert der Anleger bei dieser Form des Investments nicht in die Finanzierung einer Immobilie. Stattdessen wird er zu einem Anteilseigner.

Er beteiligt sich also direkt, sodass ihm ein Anteil der Immobilie gehört.

Die beiden wesentlichen Pluspunkte bestehen darin, dass der Anleger von der Wertsteigerung der Immobilie profitiert und die Mieteinnahmen, die die Immobilie erwirtschaftet, anteilig ausbezahlt bekommt. Ein Preisverfall und Mietausfälle stehen dem aber als Risiken gegenüber.

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Armin Stolz, - Finanzberater, Siegmund Taubel, - Investmentbanker, Marina Mekovic, - Aktienanalystin, Isabella Dorant (E-Book Autorin), sowie Christian & Ferya Gülcan , Unternehmer/in, Gründer, VC-, Immobilien- und Kryptoinvestoren, sowie Redakteure und Betreiber dieser Webseite, schreiben hier Wissenswertes, geben Tipps und Ratgeber zu Geldanlagen, Investments und allgemeinen Finanzthemen. Die Inhalte des Informationsangebots, stellen keine Finanzberatung oder Anlageberatung dar - somit ersetzen die Inhalte auch keine persönliche Beratung mit einen Finanzberater oder Steuerberater.

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