Wertpapiere im Direkthandel kaufen – Infos und Tipps, 2. Teil

Wertpapiere im Direkthandel kaufen – Infos und Tipps, 2. Teil

Klassische Sparpläne, Tages- und Festgeld oder die gute alte Lebensversicherung sind zwar solide Geldanlagen. Doch angesichts des sehr niedrigen Zinsniveaus, das schon seit einigen Jahren besteht, sind die Renditechancen überschaubar. Für einen langfristigen Vermögensaufbau empfehlen Experten deshalb, einen Teil des Kapitals in Wertpapiere zu investieren.

Wertpapiere im Direkthandel kaufen - Infos und Tipps, 2. Teil

Denn Wertpapiere versprechen bessere Renditen und selbst wenn die Kurse zwischenzeitlich fallen, gleichen sich die Schwankungen bei einer langen Anlagedauer in aller Regel aus.

Möchte der Anleger sein Geld in Aktien anlegen, ergeben sich aber oft praktische Fragen zum Wertpapierhandel als solches. In einem zweiteiligen Ratgeber haben wir deshalb Infos und Tipps zum Kauf von Wertpapieren im Allgemeinen und speziell im Direkthandel zusammengestellt.

Dabei haben wir im 1. Teil erklärt, wo und wie Wertpapiere verwahrt werden und welche Handelsplätze es gibt. Außerdem haben wir die Vorteile vom Direkthandel genannt. Weiter geht’s nun mit dem 2. Teil!:

Wie laufen der Kauf und Verkauf von Wertpapieren im Direkthandel ab?

Würde der Anleger Wertpapiere an der Börse kaufen, müsste er weit mehr Angaben in den Feldern seines Online-Depots machen, als es beim Direkthandel der Fall ist. Die Benutzeroberfläche ist zwar bei jedem Wertpapierdepot ein wenig anders gestaltet.

Doch die grundlegenden Schritte sind immer gleich:

  1. Die gewünschten Wertpapiere finden

Um zu der Aktie oder dem Fonds zu gelangen, den der Anleger kaufen möchte, verwendet er am besten die entsprechende Wertpapier-Kennnummer (WKN) oder Identifikationsnummer (ISIN). Diese Nummer gibt er in die Suchfunktion seines Wertpapierdepots ein.

Daraufhin öffnet sich eine Übersichtsseite zum Wertpapier. Dort findet sich außerdem ein Button oder Link, der den Kauf oder Verkauf einleitet. Klickt der Anleger den Button oder Link an, öffnet sich die sogenannte Ordermaske.

  1. Die Rahmenbedingungen in der Ordermaske auswählen

In der Ordermaske kann der Anleger zum einen angeben, wie viele Aktien oder Fondsanteile er kaufen oder verkaufen will. Zum anderen kann er den Handelsplatz für sein Geschäft aussuchen.

Grundsätzlich sollte der Anleger als Handelsplatz den Direkthändler wählen, der den niedrigsten Kaufpreis bietet. Wie der Anleger zu den Direkthändlern kommt, ist aber je nach Depotanbieter verschieden.

Einige Anbieter listen zuerst die Direkthändler auf und darunter dann die Börsenplätze. Bei anderen Anbietern muss der Anleger der Bezeichnung “Live Trading” folgen, während der Hinweis “Kauf/Verkauf” zu den Börsen führt.

Auch die Kennzeichnung der Direkthändler ist unterschiedlich. Manche Depotanbieter überschreiben die Übersichtsseite eindeutig mit “Direkthandel”, andere nutzen den englischen Begriff “OTC-Handel”.

OTC ist das Kürzel für “Over The Counter”. Teilweise sind Direkthändler aber auch mit dem Vermerk gekennzeichnet, dass am entsprechenden Handelsplatz Echtzeit-Kurse (“realtime” auf Englisch) verfügbar sind.

Besucher lesen auch gerade folgenden Beitrag:  Investoren gesucht – Handel mit digitalen Optionen

Die Kurse selbst wiederum gliedern sich in Kauf- und Verkaufskurse. Möchte der Anleger Wertpapiere kaufen, ist für ihn der Briefkurs maßgeblich. Plant er einen Verkauf, zählt der Geldkurs.

  1. Die Öffnungszeiten der Börse einhalten

Im Direkthandel sind die Preise prinzipiell nicht reguliert. Die einzige Vorgabe ist, dass der Preis nicht schlechter sein darf als der Börsenkurs während der Öffnungszeiten der Börse. Aus diesem Grund sollte der Anleger grundsätzlich nur dann handeln, wenn die elektronische Börse Xetra geöffnet hat. Das ist an Werktagen zwischen 9 und 17:30 Uhr der Fall.

  1. Auf Sonderangebote achten

Viele Depotanbieter haben spezielle Konditionen ausgehandelt, wenn der Anleger bestimmte Wertpapiere kauft oder bestimmte Handelsplätze nutzt. Deshalb lohnt es sich immer, zu überprüfen, ob gerade Aktionen mit Sonderangeboten laufen.

  1. Eventuell ein Limit setzen

Den Kauf- oder Verkaufsantrag des Anlegers führt ein Direkthändler in aller Regel sofort zu dem Kurs aus, der in der Ordermaske ausgewiesen war. Bestellt der Anleger Aktien oder Fondsanteile, verkauft ihm der Direkthändler diese also zum angegebenen Preis, sofern sie vorrätig sind. Hat der Direkthändler die Aktien oder Fondsanteile nicht vorrätig, wird die Transaktion abgebrochen.

Möchte der Anleger kein Risiko eingehen, kann er ein sogenanntes Limit setzen. Dadurch legt er den Kurs fest, zu dem er die Aktien oder Fondsanteile höchstens kaufen oder mindestens verkaufen will. Handelt der Anleger über die Börse, sollte er immer so ein Limit setzen.

Denn falls die Order in zwei oder mehr Etappen ausgeführt wird, muss er nicht befürchten, dass ihm die Börse die Anteile später zu einem schlechteren Kurs zuteilt.

Was ist mit Blick auf die Kosten wichtig?

Die Anbieter von Wertpapierdepots arbeiten mit unterschiedlichen Gebührenmodellen. Einige berechnen Festpreise, andere legen die Kosten anhand des Investitionsvolumens fest.

Dazu kommen dann oft noch eigene Gebühren des Anbieters oder zusätzliche Gebühren des jeweiligen Handelsplatzes. Bis 2018 war für den Anleger häufig kaum nachvollziehbar, welche Kosten bei Käufen und Verkäufen fällig wurden.

Eine EU-Richtlinie, die im Februar 2018 in Kraft trat, sorgte für Klarheit. Seitdem müssen Depotanbieter vor dem Kaufgeschäft nämlich transparent machen, welche Kosten bei einem Kauf, einer bestimmten Haltedauer (meist ist das ein Zeitraum von fünf Jahren) und einem erneuten Verkauf entstehen.

Die meisten Anbieter der Wertpapierdepots stellen dazu einen Link zur Verfügung, über den der Anleger die Liste mit den Kosteninformationen abrufen kann. Und der Anleger sollte sich die Liste unbedingt anschauen, bevor er seine Order bestätigt. Denn falls er sich aus Versehen doch für einen zu teuren Handelsplatz entschieden hat, kann er jetzt noch umschwenken.

Hat der Anleger einen Kauf oder Verkauf durchgeführt, kann er den Vorgang im sogenannten Orderbuch nachvollziehen. Darin sind alle Aktien und Fondsanteile aufgeführt, die er Anleger in seinem Depot verwahrt.

Ein paar Tage nach der Order liegt im Online-Postfach außerdem die Wertpapierabrechnung bereit. Auch in dieser Abrechnung sind die Details zum Kauf oder Verkauf und die dazugehörigen Kosten angegeben.

Besucher lesen auch gerade folgenden Beitrag:  Anlage in Bitcoin & Co.: Chance oder Risiko? Teil II

Mehr Ratgeber, Investments, Tipps und Anleitungen:

Thema: Wertpapiere im Direkthandel kaufen – Infos und Tipps, 2. Teil

-

Übersicht:
Fachartikel
Verzeichnis
Über uns


investieren99

Autoren Profil:
FB/Twitter

Veröffentlicht von

Autoren Profil:

Armin Stolz, - Finanzberater, Siegmund Taubel, - Investmentbanker, Marina Mekovic, - Aktienanalystin, Isabella Dorant (E-Book Autorin), sowie Christian & Ferya Gülcan , Unternehmer/in, Gründer, VC-, Immobilien- und Kryptoinvestoren, sowie Redakteure und Betreiber dieser Webseite, schreiben hier Wissenswertes, geben Tipps und Ratgeber zu Geldanlagen, Investments und allgemeinen Finanzthemen. Die Inhalte des Informationsangebots, stellen keine Finanzberatung oder Anlageberatung dar - somit ersetzen die Inhalte auch keine persönliche Beratung mit einen Finanzberater oder Steuerberater.

Kommentar verfassen