Was sind tokenisierte Aktien? Teil 2

Was sind tokenisierte Aktien? Teil 2

Bei tokenisierten Aktien handelt es sich um Token einer bestimmten Blockchain, die den Kurs einer Aktie nachbilden. Die Kursentwicklung des Tokens stimmt deshalb exakt mit der Wertentwicklung der nachgebildeten Aktie überein. Dabei wird zwischen nativen tokenisierten Aktien, synthetischen Aktien und tokenisierten Aktien mit realer Hinterlegung unterschieden.

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Was sind tokenisierte Aktien Teil 2

Obwohl sie klassische Aktien nicht ersetzen können und die Renditechancen geringer sind als bei Kryptowährungen, werden tokenisierte Aktien immer beliebter. Aus diesem Grund schauen wir uns diese Form der Geldanlage einmal näher an.

Dabei haben wir in Teil 1 erklärt, was genau tokenisierte Aktien sind und wodurch sich die verschiedenen Formen kennzeichnen.

Hier ist Teil 2!:

Welche Vorteile und Chancen eröffnen tokenisierte Aktien?

Der Handel mit klassischen Aktien ist an die Öffnungszeiten der jeweiligen Börse gebunden, über die sie gehandelt werden. Außerdem muss sich der Käufer für einen Handel identifizieren.

Dadurch ist es sehr einfach möglich, nachzuvollziehen und zu überwachen, wer wann welche Aktien kauft. Hinzu kommt, dass es etliche Länder gibt, in denen der Aktienhandel untersagt ist.

Menschen, die in solchen Ländern leben, haben damit keine Möglichkeit, Anteilseigner zu werden.

Tokenisierte Aktien bieten Lösungen für diese Punkte. Denn die Handelsplattformen haben keine Geschäftszeiten, sodass tokenisierte Aktien rund um die Uhr gehandelt werden können.

Auf dezentralisierten Börsen ist keine Identifizierung notwendig. Folglich entfällt die Überwachung und Menschen aus Ländern, die sonst vom Aktienhandel ausgeschlossen sind, können am Finanzmarkt teilhaben.

Ein anderer Aspekt ist, dass klassische Aktien mitunter sehr hohe Preise erreichen können. Privatanleger und Kleininvestoren verfügen dann oft nicht über die finanziellen Mittel für den Kauf solcher Aktien. Tokenisierte Aktien ermöglichen, Teilaktien zu schaffen. Sie bilden nur einen Bruchteil einer Aktie ab, der beliebig klein sein kann.

Für den Kauf einer solchen Teilaktie wird so nur eine entsprechend kleine Investition notwendig. Durch die Möglichkeit von Kleinstinvestitionen können sich Anleger beteiligen, die das notwendige Kapital für den klassischen Aktienhandel nicht aufbringen können oder wollen.

Der Handel mit tokenisierten Aktien gestaltet sich einfach und kompliziert. So ist der Transfer zum neuen Besitzer schnell erledigt. Synthetische Aktien des Mirror Protokolls können außerdem zwischen Terra, Ethereum und BSC übertragen und anschließend als Liquidität eingesetzt werden.

Und nicht zuletzt kann der Eigentümer seine tokenisierten Aktien selbst verwahren. Er muss deshalb nicht befürchten, dass sie konfisziert werden.

Was sind die Minuspunkte von tokenisierten Aktien?

Native tokenisierte Aktien werden nicht in dem Umfang überwacht, wie es bei vollwertigen Aktien der Fall ist. Ihr Nutzen ist daher eingeschränkt.

Die Dividenden und das Stimmrecht sind zwei Kriterien, die ein Investment in Aktien für viele Anleger so interessant machen. Doch gerade diese beiden Faktoren fallen bei tokenisierten Aktien weg.

Verglichen mit Kryptowährungen, wachsen die Kurse von Aktien langsamer und geringer. Die Renditechancen sind bei tokenisierten Aktien deshalb längst nicht so hoch wie bei Kryptowährungen und durch die fehlende Identifizierung bleibt auch ein passives Einkommen aus.

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Selbst wenn native tokenisierte Aktien den Anspruch haben, vollwertige Aktien zu sein, sind sie das in der Realität nicht. Aus diesem Grund dürfte ausgeschlossen sein, dass tokenisierte Aktien den klassischen Aktienhandel jemals ersetzen werden.

Bei synthetischen Aktien kommt noch ein weiteres Risiko dazu. Denn hier ist prinzipiell ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals möglich.

Das ist dann der Fall, wenn die Aktien mit Kryptowährungen hinterlegt sind und die Kryptowährung ihren Wert verliert oder gar komplett von der Bildfläche verschwindet.

Für tokenisierte Aktien mit realer Hinterlegung wiederum gelten die Bestimmungen der Börsenaufsichtsbehörden, die Nutzer vom Handel ausschließen können. Der Nutzer muss sich auf die Angabe des Anbieters verlassen, dass jede Aktie mit ihrem originalen Gegenstück abgesichert ist.

Weil Aufsichtsbehörden im Hintergrund agieren, sollte diese Angabe aber in aller Regel erfüllt sein.

Bei synthetischen Aktien ergibt sich der Wert aus einer oder mehreren voneinander unabhängigen Wertanlagen. Stürzt der Kurs dieser Anlagen ab, kann die Aktie von ihrem originalen Vorbild gelöst werden und ebenso an Wert verlieren. Im Hintergrund agieren keine Aufsichtsbehörden, sondern Smart Contracts.

Ein Verlust kann dann die Folge von einem fahrlässigen Umgang mit den Daten sein. Und weil die Aktien dezentralisiert gehandelt werden, scheidet eine Erstattung aus.

Unterm Strich erfordert ein Investment in tokenisierte Aktien neben etwas Wissen vor allem Vertrauen. Dabei ist Angebot bisher noch überschaubar. Denn nicht alle verfügbaren Aktien werden abgebildet, sondern lediglich besonders bekannte Wertpapiere.

Wo kann der Anleger tokenisierte Aktien kaufen?

Der Kauf von nativen tokenisierten Aktien gestaltet sich auf dezentralisierten Krypto-Börsen schnell und unkompliziert. Der Nutzer muss dafür nur die entsprechende Internetseite besuchen und  seine Online-Wallet verknüpfen. Anschließend kann er die ETH, die er zuvor in seine Wallet geladen hat, in den gewünschten Token umwandeln.

Tokenisierte Aktien mit realer Hinterlegung werden ausschließlich über zentralisierte Krypto-Börsen gehandelt. Für die Bezahlung kann der Käufer sowohl Kryptowährungen als auch Fiatgeld einsetzen. Anonyme Käufe sind allerdings nicht möglich.

Synthetische Aktien können über bestimmte dezentralisierte Apps (DApps) gehandelt, erschaffen und vernichtet werden. Außerdem ist es möglich, die Aktien auf unterschiedliche Blockchains zu übertragen.

Dadurch entstehen Wrapped Token, die in anderen Ökosystemen angelegt werden können. Der Kauf selbst läuft dann wie bei nativen tokenisierten Aktien ab.

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Armin Stolz, - Finanzberater, Siegmund Taubel, - Investmentbanker, Marina Mekovic, - Aktienanalystin, Isabella Dorant (E-Book Autorin), sowie Christian & Ferya Gülcan , Unternehmer/in, Gründer, VC-, Immobilien- und Kryptoinvestoren, sowie Redakteure und Betreiber dieser Webseite, schreiben hier Wissenswertes, geben Tipps und Ratgeber zu Geldanlagen, Investments und allgemeinen Finanzthemen. Die Inhalte des Informationsangebots, stellen keine Finanzberatung oder Anlageberatung dar - somit ersetzen die Inhalte auch keine persönliche Beratung mit einen Finanzberater oder Steuerberater.

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