Geldanlagen zum Jahresende – wann und warum der Vertragsabschluss bis nächstes Jahr Zeit hat
Wenn das Jahresende näher rückt, scheint es auch bei den Finanzprodukten eine Art Ausverkauf zu geben. Kundenberater werden nicht müde, potenzielle Anleger darauf hinzuweisen, dass sich nächstes Jahr die rechtliche Lage oder die steuerliche Ausgangssituation ändern könnte.
Außerdem erinnern sie daran, dass es nur durch einen schnellen Vertragsabschluss noch möglich wäre, sich staatliche Förderungen und Zuschüsse für das laufende Jahr zu sichern. Grundsätzlich gilt aber, dass nur in den seltensten Ausnahmefällen tatsächlich Eile geboten ist.
Wann und warum der Vertragsabschluss auch bis nächstes Jahr Zeit hat,
wird im Folgenden erklärt:
Inhalt
Geldanlagen zum Jahresende – wann ein Vertragsabschluss noch im laufenden Jahr sinnvoll ist
Ein Riester-Vertrag soll noch vor dem Jahreswechsel abgeschlossen werden, um sich die Zulage für das laufende Jahr zu sichern. Durch eine kurzfristige Unterschrift unter den Bausparvertrag verschenkt der Anleger die staatliche Förderung nicht. Die attraktiven Konditionen für den Investmentfonds oder den Banksparplan werden nächstes Jahr möglicherweise nicht mehr in dieser Form angeboten, gleiches gilt für das Angebot für die Lebens- oder Rentenversicherung.
So oder so ähnlich versuchen viele Kundenberater, das eine oder andere Finanzprodukt in den Wochen vor Weihnachten an den Mann zu bringen. Grundsätzlich sollten sich Anleger aber niemals unter Druck setzen zu lassen, weder am Jahresende noch am Jahresanfang oder in der Jahresmitte. Stattdessen sollten sie sich immer die Zeit nehmen, die sie benötigen, um sich eine Geldanlage genau anzusehen, das Angebot zu prüfen und mit den Finanzprodukten anderer Anbieter zu vergleichen. Erst wenn sie das Produkt verstanden haben, alle Fragen geklärt sind und sie der Meinung sind, die für sich optimale Geldanlage gefunden zu haben, sollten sie den Vertrag abschließen.
Natürlich ist es nicht gelogen, wenn Kundenberater auf staatliche Förderungen, Zulagen und Zuschüsse für das laufende Jahr hinweisen, die sich der Anleger durch einen Vertragsabschluss vor dem Jahreswechsel sichern kann. Hat der Anleger ohnehin geplant, einen entsprechenden Vertrag abzuschließen und hat er ein attraktives Finanzprodukt für sich gefunden, ist es in der Tat sinnvoll, noch im laufenden Jahr tätig zu werden. Würde er bis zum nächsten Jahr warten, würde er staatliche Zulagen und Förderungen nämlich tatsächlich verschenken.
Hat der Anleger also einen Riester-Vertrag, einen Bausparvertrag, einen Fonds, einen Sparplan, eine Versicherung oder ein anderes Finanzprodukt gefunden, von dem er überzeugt ist, spricht nichts dagegen, den Vertrag noch vor dem Jahreswechsel zu unterschreiben. Voraussetzung ist aber, dass sich der Anleger gut über das Produkt informiert und das Angebot mit Angeboten anderer Anbieter verglichen hat.
In anderen Worten ausgedrückt, heißt das:
Hat sich der Anleger ohnehin schon dafür entschieden, den Vertrag zu unterschreiben, sollte er das noch vor dem Jahreswechsel tun. Dadurch kann er Zulagen, Zuschüsse, Förderungen oder steuerliche Vergünstigungen auch für das laufende Jahr noch ausschöpfen.
Geldanlagen zum Jahresende – wann und warum der Vertragsabschluss bis nächstes Jahr Zeit hat
Hat sich der Anleger bisher noch gar nicht mit bestimmten Finanzprodukten beschäftigt oder waren sie für ihn bislang schlichtweg uninteressant, beispielsweise weil sie weder zu seinen Bedürfnissen noch zu seinen Zielen passen, braucht er sich auch jetzt nicht noch schnell damit zu befassen. Gleiches gilt, wenn gewisse Finanzprodukte zwar grundsätzlich interessant sein könnten, der Anleger aber eher ein allgemeines als ein konkretes Interesse hat. Auch in diesem Fall macht es wenig Sinn, sich zu irgendwelchen unüberlegten Schnellschüssen hinreißen zu lassen. Natürlich können staatliche Zulagen, Förderungen und steuerliche Begünstigungen ein gutes Argument für ein Finanzprodukt sein.
Allerdings sollten sie nie das einzige und ausschlaggebende Kriterium sein, ebenso wenig wie mögliche rechtliche Änderungen. Sehr viel wichtiger ist, dass die Geldanlage zu den persönlichen Zielen passt, möglichst optimal die individuellen Bedürfnisse deckt und den persönlichen Anforderungen gerecht wird. Dies gilt für alle Finanzprodukte gleichermaßen, für Geldanlagen also genauso wie für Produkte zur Altersvorsorge und Versicherungen. Finanzprodukte mit attraktiven Konditionen werden immer wieder angeboten und die Finanzbranche bringt regelmäßig neue Modelle auf den Markt.
Kaum eine Geldanlage ist dabei zeitlich oder quantitativ so begrenzt, dass sich ein potenzieller Anleger sofort entscheiden müsste. Andersherum können den Anleger vorschnelle Vertragsabschlüsse teuer zu stehen kommen.
Stellt er nämlich im Nachhinein fest, dass ein Finanzprodukt kaum Rendite bringt, mit hohen Gebühren einhergeht, ihn langfristig bindet und er kaum Möglichkeiten hat, wieder aus dem Vertrag auszusteigen, oder zu hohe Verlustrisiken birgt, kostet ihn das am Ende möglicherweise mehr Geld als der Verzicht auf die staatlichen Zulagen für ein Jahr.
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Thema: Geldanlagen zum Jahresende
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