Clevere Finanzierungsvarianten für Unternehmer

Clevere Finanzierungsvarianten für Unternehmer 

Die Wirtschafts- und Finanzkrise hat vielen Unternehmen nicht nur an sich schon zugesetzt, sondern auch dazu beigetragen, dass es noch ein bisschen schwerer geworden ist, teils dringend benötigte Finanzmittel für das Unternehmen zu beschaffen.

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Nach wie vor gehört der Bankkredit zu den am häufigsten genutzten Finanzierungsvarianten in Deutschland. Für akzeptable Kreditkonditionen muss das Unternehmen jedoch eine gute Bonität aufweisen und diese wiederum wird von Faktoren wie der Ertrags- und der Finanzlage, der Eigenkapitalquote, den Gewinnen, der Organisation des Unternehmens und nicht zuletzt der Kompetenz des Unternehmers bestimmt. 

Wird die Bonität eher weniger gut bewertet, fallen entweder entsprechend hohe Zinsen an oder der Kreditantrag wird abgelehnt. Spätestens dann stellt sich die Frage, welche Finanzierungsvarianten für Unternehmer es gibt.

Die gute Nachricht ist, dass neben Bankkrediten durchaus eine Reihe von alternativen Finanzierungsmodellen existieren, die unabhängig von der Größe des Unternehmens oder der Branche in Frage kommen können. Insofern sollte der Unternehmer alle Möglichkeiten in Betracht ziehen und vor allem zur Überbrückung von schwierigeren Zeiten auf einen geeigneten Mix setzen.    

Hier nun eine Auflistung mit einigen cleveren Finanzierungsvarianten für Unternehmer:

·         Leasing.

Hinter dem Begriff Leasing verbirgt sich nichts anderes als ein Mietkauf und dieser kommt zur Finanzierung der unterschiedlichsten Dinge in Frage, angefangen bei Firmenfahrzeugen über Computer, Anlagen und Maschinen bis hin zu Gebäuden.

Die Leasingraten können als Betriebsausgaben von der Steuer abgesetzt werden und in den meisten Fällen kümmern sich die Leasinggesellschaften um Arbeiten wie Wartungen oder Reparaturen selbst. Beim Vergleich von Angeboten lohnt sich aber die kritische und genaue Prüfung des Kleingedruckten, denn nicht selten arbeiten die Anbieter mit beispielsweise Kilometerpauschalen bei Fahrzeugen oder mit Vorverkaufsrechten bei Maschinen.

Eine Variante von Leasing ist das sogenannte Sale-and-Lease-Back. Hierbei wird ein bestimmtes Objekt, beispielsweise eine Maschine, eine Anlage oder eine Immobilie an eine Leasinggesellschaft verkauft und für die weitere Nutzung wieder zurückgeleast.

Häufig kommt diese Variante auch dann zum Einsatz, wenn es um Marken, Lizenzen und Patente geht, wobei dann vom sogenannten Intellectual Property- oder kurz IP-Leasing gesprochen wird.

·         Förderprogramme.

Öffentliche Fördermittel gibt es in den unterschiedlichsten Bereichen, für Forschungs- und Entwicklungsprojekte beispielsweise genauso für die Zusammenarbeit zwischen dem Unternehmen und einer Hochschule oder als Zuschuss zu Beraterhonoraren.

Zinsgünstige Darlehen und Zuschüsse gibt es in erster Linie vom Bund, von den Ländern und von der KfW Mittelstandsbank.

Die meisten Fördermittel müssen dabei über die Hausbank und vor allem vor Beginn des Projekts beantragt werden. Informationen und einen Überblick über die unterschiedlichen Finanzhilfen liefert die Förderdatenbank.

·         Private Investoren.

Bei den sogenannten Business Angels handelt es sich um meist wohlhabende Manager, die neben ihrem Kapital auch ihre Erfahrungen und ihr Können in ein Unternehmen investieren.

Nun ist es natürlich nicht ganz so einfach, einen solchen Investor zu finden, erste Anlaufstellen für Kontakte sind aber die Kammern, die Hausbank, der Steuerberater, Unternehmensnetzwerke vor Ort oder das deutsche Business Angel Netzwerk.

·         Beteiligungskapital.

In Deutschland gibt es mehr als 320 Gesellschaften, die Geld in Unternehmen investieren. Üblicherweise haben sich die Gesellschaften dabei auf Branchen sowie auf Unternehmensphasen, wie beispielsweise die Gründungsphase oder eine geplante Expansion, spezialisiert.

Das Beteiligungskapital fließt für meist drei bis sechs Jahre als Eigenkapital in das Unternehmen, als Gegenleistung erhält die Gesellschaft einen Anteil am Betrieb, der der Höhe des investierten Kapitals entspricht. Dadurch schützt sich der Investor vor Risiken, weil er auf diese Weise ein Mitspracherecht bei wichtigen Entscheidungen hat.

Eine Variante von Beteiligungskapital ist Mezzanine-Kapital, das in erster Linie von mittelständischen Beteiligungsgesellschaften der Bundesländer angeboten wird.

Hierzu gehören beispielsweise stille Beteiligungen, Anleihen und Genussrechte und bei Mezzanine-Kapital handelt es sich um eine Kombination aus Eigenkapital und Fremdkapital. Das bedeutet, Mezzaninie-Kapital ist zwar Fremdkapital, wird aber als Eigenkapital des Unternehmens gewertet und steigert so die Eigenkapitalquote und damit letztlich auch die Bonität.

·         Forderungsverkauf.

Durch den Verkauf von offenen Forderungen kann sich ein Unternehmen kurzfristig finanzielle Mittel beschaffen. Dabei verkauft das Unternehmen offene, unbestrittene Rechnungen an eine Factoringgesellschaft.

Für den Unternehmen wird eine geringe Provision fällig, der Factor trägt dafür aber das volle Risiko und kümmert sich darum, dass die Rechnungen bezahlt werden.

Kontakte können über den Bundesverband Factoring oder über den Deutschen Factoring-Verband geknüpft werden.

·        Bürgschaftsbank.

Hat ein Unternehmen nicht genügend Sicherheiten für einen Kredit, hilft die Bürgschaftsbank des jeweiligen Bundeslandes weiter.

Sie springt dann ein, wenn das Unternehmen die Kreditraten nicht mehr aufbringen kann und mindert das Risiko für die Hausbank.

Zudem übernimmt eine Bürgschaftsbank die Garantien gegenüber Beteiligungsgesellschaften.

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