Was ist FOMO? 2. Teil

Was ist FOMO? 2. Teil

Das Kürzel FOMO steht für Fear Of Missing Out und beschreibt als Phänomen die Angst, etwas zu verpassen. Im Zeitalter des Internets, einem ständigen Medienkonsum und der damit verbundenen Informationsflut verbreitete sich der Begriff FOMO vor allem in den sozialen Netzwerken. Doch auch auf den Finanzmärkten und insbesondere im Zusammenhang mit Kryptowährungen ist regelmäßig vom FOMO-Effekt die Rede.

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Was ist FOMO 2. Teil

In einem zweiteiligen Beitrag schauen wir uns das Phänomen einmal genauer an. Dabei haben wir im 1. Teil erklärt, was genau der FOMO-Effekt ist, wie er entsteht, wie er sich zeigt und warum FOMO den Kurs von Kryptowährungen beeinflusst.

Hier ist der 2. Teil!:

Wie kann der Anleger vom FOMO-Effekt profitieren?

Den FOMO-Effekt kann der Anleger am besten dann für sich nutzen, wenn er selbst sich davon nicht beeinflussen lässt. Im Optimalfall hat er sich schon positioniert, bevor ein Kursanstieg einen Hype auslöst.

Hat sich bereits abgezeichnet, dass der Kurs ungewöhnlich stark angestiegen ist, ist es in den meisten Fällen schon zu spät und der Anleger hat den optimalen Zeitpunkt für einen Einstieg verpasst. Aus diesem Grund sollte der Anleger den Markt stetig im Blick haben, damit er zügig reagieren kann.

Der Anleger kann umso früher investieren, je besser er einschätzen kann, wie sehr eine Entwicklung bei anderen Teilnehmern zu einem FOMO-Effekt führen könnte. Positive Nachrichten und Statements, Ankündigungen und bevorstehende Ereignisse können dabei nützliche Vorboten sein.

Generell sollte der Anleger aber immer darum bemüht sein, die aktuelle Situation möglichst rational zu beurteilen. Denn oft übt der FOMO-Effekt bereits seinen Einfluss aus, ohne dass es dem Anleger bewusst ist.

Außerdem sind Gefühlslagen von Marktteilnehmern nur bedingt ein Hinweis auf bald steigende oder fallende Kurse.

FOMO eignet sich bestenfalls als unterstützendes Element. Nach einem starken Kursanstieg folgt so gut wie immer irgendwann eine Korrektur. Hat der Anleger den Eindruck, dass die Kurse bald wieder nach unten gehen werden, kann er seine Kryptowährungen verkaufen oder auf Basis von CFDs auf fallende Kurse setzen.

Das Wichtigste aber ist und bleibt, nicht überstürzt zu handeln, sondern seine Entscheidung gründlich zu durchdenken.

John McAfee als prominentes Beispiel

Zu den bekanntesten Persönlichkeiten im Zusammenhang mit Kryptowährungen gehört der Unternehmer John McAfee. Seine Leistungen auf den Gebieten der Computersicherheit und der Antiviren-Software verhalfen ihm nicht nur zu großem Ansehen, sondern auch zu einer riesigen Fangemeinde.

Den Einfluss auf seine Gefolgschaft machte sich der Unternehmer zunutze. So präsentierte er diverse Projekte und Kryptowährungen in den sozialen Medien. Die Folge war häufig, dass die Kurse spürbar stiegen.

Einige Händler erkannten das Potenzial und verfolgten pausenlos McAfees Beiträge. Sobald er über ein neues Projekt berichtete, spekulierten die Händler auf den FOMO-Effekt, der dadurch ausgelöst werden könnte. Folglich investieren sie umgehend, um so den anderen Fans zuvorzukommen.

Was ist das Gegenteil von FOMO?

Das Gegenstück zu FOMO ist FUD. FUD steht für Fear, Uncertainty and Doubt, zu Deutsch: Angst, Ungewissheit und Zweifel. Von FUD wird gesprochen, wenn Fehlinformationen oder negative Kommentare über Kryptowährungen, Finanzprodukte oder Projekte verbreitet werden. Dabei ist die Absicht dahinter, ein falsches Bild entstehen zu lassen, um dem Projekt zu schaden.

Gehen falsche Informationen viral, kann sich daraus schnell eine Bewegung entwickeln, die den Kurs abstürzen lässt. Der Anleger steht dann vor einer kniffligen Entscheidung.

Hält er an seinen Kryptowährungen fest und riskiert damit, dass er Geld verliert, wenn der Kurs noch weiter fällt? Vertraut er darauf, dass nach einem Tief auch wieder ein Hoch kommt? Oder versucht er, den Verlust einigermaßen in Grenzen zu halten und verkauft?

Generell sollte sich der Anleger nicht von Stimmungen verunsichern lassen oder Beiträge in irgendwelchen Foren für bare Münze nehmen. Stattdessen sollte er sich an möglichst neutralen Stellen über das Thema informieren, das gerade die Runde macht.

Außerdem sollte er bei Investitionen immer langfristig denken und sich vor Augen führen, warum er sich seinerzeit dafür entschieden hat, in das jeweilige Produkt zu investieren.

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Was sagt die Wissenschaft zum FOMO-Effekt?

Eine Studie aus dem Jahr 2018 hat ergeben, dass FOMO vor allem jüngere Leute betrifft. An einem College in den USA füllten Schüler im ersten Semester eine Woche lang Fragebögen aus. In den Fragen ging es um die Aktivitäten ihrer Freunde und die Schüler sollten einschätzen, ob ihre Freunde in diesem Moment schönere Dinge taten als sie selbst.

Dabei zeigte sich, dass FOMO eine negative Stimmung verstärken kann. Denn die Schüler schätzten die Situation ihrer Freunde stets als besser und angenehmer ein, während sie selbst im Unterricht saßen oder Schularbeiten erledigten.

Der FOMO-Effekt kam damit immer dann am deutlichsten zum Vorschein, wenn die Schüler etwas Wichtiges erledigen mussten. Gleichzeitig gab es Hinweise auf Müdigkeit und Stress.

Tatsächlich belastet das Gefühl, sich ständig mit Informationen versorgen zu müssen, den Körper. Denn das Gehirn muss ständig nützliche von unnützen Informationen unterscheiden. Gleichzeitig kommt die Angst auf, etwas Wesentliches zu verpassen.

Die Folge ist eine vermehrte Ausschüttung von Stresshormonen.

Eine zu hohe Produktion von Stresshormonen verursacht Unruhe, Reizbarkeit, Unausgeglichenheit und Schlafstörungen. Solchen Belastungen hält der Körper aber langfristig nicht stand.

Oft wird dann eine Depression oder ein Burnout diagnostiziert. Als Ursache wird häufig eine zu große Belastung bei der Arbeit oder zu viel Druck im Alltag ausgemacht. FOMO hingegen haben nur wenige auf dem Schirm.

Fazit zu FOMO

Es gibt Fälle, in denen FOMO zu einem Erfolg führen kann. Oft ist es aber eher einem glücklichen Zufall zu verdanken, dass Emotionen zu einem erfolgreichen Investment verholfen haben. Das Risiko und die körperliche Belastung durch den FOMO-Effekt sind die Sache meist nicht wert.

Das Bauchgefühl ist keine zuverlässige Quelle, um Kurse zu analysieren und Finanzentscheidungen zu treffen.

Und wenn ein Hype um eine Kryptowährung bereits seinen Höhepunkt erreicht hat, ist es für einen Einstieg in aller Regel schon zu spät. Mit soliden und altbewährten Methoden bei Investmententscheidungen fährt der Anleger deshalb nach wie vor am besten.

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Armin Stolz, - Finanzberater, Siegmund Taubel, - Investmentbanker, Marina Mekovic, - Aktienanalystin, Isabella Dorant (E-Book Autorin), sowie Christian & Ferya Gülcan , Unternehmer/in, Gründer, VC-, Immobilien- und Kryptoinvestoren, sowie Redakteure und Betreiber dieser Webseite, schreiben hier Wissenswertes, geben Tipps und Ratgeber zu Geldanlagen, Investments und allgemeinen Finanzthemen. Die Inhalte des Informationsangebots, stellen keine Finanzberatung oder Anlageberatung dar - somit ersetzen die Inhalte auch keine persönliche Beratung mit einen Finanzberater oder Steuerberater.

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