6 grundsätzliche Fragen zum Bitcoin, 1. Teil

6 grundsätzliche Fragen zum Bitcoin, 1. Teil

Der Bitcoin, kurz BTC, ist nicht nur der Urvater aller Kryptowährungen, sondern auch die erste dezentralisierte Währung überhaupt. Der Name wiederum bezeichnet sowohl die Währung als auch das Netzwerk, das die Funktionalität des Bitcoins gewährleistet. Eine Währung zu dezentralisieren ist eine Neuerung, die der Bitcoin dadurch erreichen konnte, dass er die Blockchain einführte.

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6 grundsätzliche Fragen zum Bitcoin, 1. Teil

Das große Ziel der Kryptowährung war, ein Zahlungsmittel ins Leben zu rufen, das sich der Verfügungsgewalt und der Kontrolle durch zentrale Instanzen entzieht und so auch keine Möglichkeiten der Manipulation eröffnet.

Seit einiger Zeit sind Kryptowährungen in aller Munde und mit Blick auf Investitionen gewinnen sie als Finanzprodukte stetig an Bedeutung. Vor allem der Bitcoin etabliert sich als ernstzunehmende Geldanlage. Doch das Thema ist komplex.

Um etwas Licht ins Dunkel zu bringen, beantworten wir in einem zweiteiligen Beitrag sechs grundsätzliche Fragen zum Bitcoin:

  1. Worauf basiert die Funktionsweise des Bitcoins?

Bei der Blockchain handelt es sich um eine sogenannte Distributed Ledger Technologie, kurz DLT. Dieser etwas sperrige Ausdruck beschreibt, dass ein Verzeichnis, das alle Transaktionen eines Zahlungsnetzwerks erfasst, dezentral verteilt wird.

Ein solches Verzeichnis bildet die Blockchain. Darin sind sämtliche Transaktionen hinterlegt, die es jemals in Bitcoin gab. Weil die Informationen verteilt sind, ergibt sich in der Folge eine Dezentralisierung. Sie wiederum verhindert, dass eine zentrale Gewalt oder Angreifer von außen etwas manipulieren können.

Der Gegenentwurf zu DLT ist das klassische Hauptbuch. Es wird zum Beispiel von Banken verwendet und unterliegt deshalb auch den Vorgaben der jeweiligen Bank.

Schon vor dem Bitcoin existierten unabhängige digitale Währungen. Und sie verwendeten ebenfalls kryptografische Verfahren, um sensible Daten zu verschlüsseln. Das große Novum beim Bitcoin war aber die Blockchain, die die Angriffsfläche erheblich reduzierte.

Die Einnahme einer Blockchain ist durch eine sogenannte 51-Prozent-Attacke denkbar. Dem Angreifer müsste es also gelingen, über die Hälfte des Netzwerks unter seiner Kontrolle zu haben.

Andernfalls, und das entspricht dem Normalzustand, sorgt ein Konsens-Algorithmus dafür, dass die Daten zwischen den verschiedenen Netzknoten übereinstimmen. Auf diese Weise ist das Netzwerk vor Angriffen geschützt. Und je mehr Teilnehmer das Netzwerk hat, desto sicherer wird es.

Dank der Technologie ist es möglich, die Daten zur Abwicklung von Transaktionen mit enorm hoher Sicherheit in der Blockchain zu speichern. Nutzer können Geld in Form von Bitcoin digital an beliebige Empfänger verschicken. Ein Mittelsmann wie zum Beispiel eine Bank ist überflüssig.

Der Bitcoin setzt sich bewusst über Staatsgrenzen und gesetzliche Regelungen hinweg. Er ist neutral, größtenteils resistent gegenüber Zensuren und inflationsgeschützt. Die durchgeführten Transaktionen sind endgültig.

Ein weiterer Aspekt ist, dass der Bitcoin für jeden verfügbar ist. Als Peer-to-Peer-Netzwerk wird niemand von der Nutzung ausgeschlossen und alle Netzwerk-Teilnehmer sind gleichrangig. Die Transparenz der Bitcoin Blockchain wiederum bewirkt, dass jeder Teilnehmer alle Transaktionen öffentlich einsehen kann.

  1. Welche Probleme will der Bitcoin wie lösen?

Regierungen und Zentralbanken haben Einfluss auf Fiatwährungen. Dieser Einfluss bringt nicht nur Kontrolle mit sich, sondern ermöglicht auch Manipulation. Das ist zwar kein neues Phänomen. Doch nicht zuletzt die zunehmende Digitalisierung verschärfte die Problematik stetig.

Behörden und Banken können Transaktionen, die in Fiatwährungen wie dem Euro oder dem US-Dollar stattfinden, sehr genau nachvollziehen und auch einschränken. Die volle Verfügungsgewalt hat der Inhaber über sein Bankkonto nie.

Hinzu kommt, dass Zentralbanken auf die Geldmenge einwirken können. Damit können sie Deflation und Inflation steuern. Für Sparer kann das aber bedeuten, dass ihr angelegtes Vermögen massiv an Wert verliert. Der Erfinder des Bitcoins, Satoshi Nakamoto, wollte für solche Aspekte Lösungen finden.

Als dezentralisierte Währung gibt es keine zentrale Instanz, die über den Bitcoin bestimmen kann. Auch auf einen Mittelsmann kann verzichtet werden. Die Abwicklung der Transaktionen erfolgt automatisiert auf digitalen Wegen und ist unumkehrbar.

Dieser Ansatz bringt mit sich, dass keine Personen benötigt werden, die die Transaktionen anders als zum Beispiel klassische Banküberweisungen händisch bearbeiten. Stattdessen greift der Bitcoin auf einen Programmcode zurück. Der Programmcode schafft die Grundlage für volle Neutralität.

Gleichzeitig führt der Programmcode exakt das aus, was der Nutzer beauftragt. Das bedeutet aber auch, dass das verschickte Geld verloren ist, wenn dem Nutzer bei der Empfängerangabe ein Schreibfehler unterläuft.

Manipulationen der Geldmenge unterbindet der Bitcoin durch einen festgelegten Block Reward. Er halbiert sich alle vier Jahre und reduziert sich dadurch auf die Hälfte des vorhergehenden Werts. Auf diese Weise bestimmt der Block Reward darüber, wie viele Bitcoins in einem bestätigten Block entstehen.

Beim Bitcoin gibt es außerdem einen sogenannten Hard Cap, der die maximale Menge exakt festlegt. Dieser Wert beträgt beim Bitcoin 21 Millionen. Weil der Wert nachträglich nicht verändert werden kann, wird es demnach niemals mehr als 21 Millionen Bitcoin geben.

Sobald die 21 Millionen Bitcoin erreicht sind, findet auch kein Block Reward mehr statt. Hochrechnungen zufolge wird das im Jahr 2140 der Fall sein. Diese Maßnahme schließt einen Wertverlust durch Inflation aus.

Eine gezielte und großangelegte Deflation wird es beim Bitcoin wegen der dezentralisierten Ausrichtung ebenso nicht geben. Allerdings wird die Umlaufversorgung im Laufe der Zeit auf ganz natürliche Art schrumpfen.

Die Ursache dafür sind hauptsächlich Datenverluste, aber auch Fehler von Nutzern etwa durch Transaktionen an Empfängeradressen, die nicht existieren.

  1. Worin liegt das Potenzial vom Bitcoin?

Die Abkehr von einem Kontomodell und die Einführung von UTXO als Schlüsselkonzept schirmt den Bitcoin gegen Attacken wie etwa das Double Spending ab. UTXO steht für Unspent Transaction Output und ist mit einer digitalen Münze vergleichbar, die der Nutzer in seinem virtuellen Geldbeutel hat.

Sicherheitsmechanismen sorgen dafür, dass die Herkunft und die Gültigkeit der Münzen unabhängig überprüft werden können. Diese Sicherheit trug entscheidend zum erfolgreichen Durchbruch des Bitcoins bei.

Auf lange Sicht gesehen, hat der Bitcoin das Potenzial, eine echte Alternative zum klassischen Bankensystem zu werden oder dieses sogar zu ersetzen. Transaktionen im Netzwerk erfordern weder das Vertrauen des Nutzers noch die Erlaubnis von einer zentralen Instanz.

Außerdem sind die Transaktionen innerhalb von Minuten abgeschlossen, während bei Banken oft Tage vergehen. Auch zusätzliche Gebühren fallen beim Versand von Bitcoin nicht an. Die Kosten bleiben bei jeder Transaktion gleich, egal wie hoch die Summe der BTC ist oder in welchem Land sich der Empfänger befindet.

Die Erfindung von Ethereum, der weltweit zweitgrößten Kryptowährung, hat den DeFi-Sektor entstehen lassen. Er eröffnet weitere Möglichkeiten. So ist zum Beispiel denkbar, dass der Bitcoin künftig das Netzwerk für Zahlungen bereitstellt, während andere Protokolle Investments und Kredite übernehmen.

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Armin Stolz, - Finanzberater, Siegmund Taubel, - Investmentbanker, Marina Mekovic, - Aktienanalystin, Isabella Dorant (E-Book Autorin), sowie Christian & Ferya Gülcan , Unternehmer/in, Gründer, VC-, Immobilien- und Kryptoinvestoren, sowie Redakteure und Betreiber dieser Webseite, schreiben hier Wissenswertes, geben Tipps und Ratgeber zu Geldanlagen, Investments und allgemeinen Finanzthemen. Die Inhalte des Informationsangebots, stellen keine Finanzberatung oder Anlageberatung dar - somit ersetzen die Inhalte auch keine persönliche Beratung mit einen Finanzberater oder Steuerberater.

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